Baurecht: Baugebiet und Naturschutz – ein Widerspruch?

Fünf Gründe, warum das nicht stimmen muss!

Oftmals habe ich in meiner täglichen Praxis den Eindruck, dass in der öffentlichen Meinung das Vorurteil besteht, die Ausweisung von Baugebieten würde dem Naturschutz widersprechen. Dies ist per se nicht richtig!

Denn: Fachgremien der Stadtverwaltung bereiten zunächst die Beschlussvorschläge sorgfältig vor, welche später im Stadtrat gewissenhaft diskutiert werden. Dabei hat sich die künftige Bauleitplanung an den gröberen Zielen der Flächennutzungspläne zu orientieren, die ihrerseits wieder in die Landesentwicklungspläne integriert sind.

Die Ausweisung von Baugebieten dient somit auch dem Naturschutz und bietet mehrere entscheidende Vorteile:

  1. Zuallererst kann die Bauleitplanung dem Schutz und Erhalt von Lebensräumen dienen:
    Durch die Ausweisung von Baugebieten unter Berücksichtigung des Naturschutzes können wertvolle Lebensräume und Ökosysteme geschützt und erhalten werden. Die Planung von Baugebieten kann so angelegt werden, dass beispielsweise wichtige Flächen für Tiere und Pflanzen erhalten bleiben und gerade eben nicht bebaut werden.
  1. Des Weiteren kann durch eine gezielte Bauleitplanung die Artenvielfalt erhalten bleiben:
    Durch den Schutz von Naturräumen können seltene und bedrohte Arten erhalten bleiben. Sie finden in den geschützten Naturräumen, die eben von Bebauung ausgeklammert sind, eine Umgebung, in der sie ungestört leben und sich vermehren können. So wird die Biodiversität gestärkt.
  1. Eine geordnete Bauleitplanung kann eine Förderung von umweltfreundlichem Bauen darstellen:
    Die Berücksichtigung von Naturschutz bei der Ausweisung von Baugebieten kann auch dazu beitragen, dass umweltfreundlichere Bauprojekte umgesetzt werden. Hierzu können beispielsweise die Verwendung von nachhaltigen Materialien oder die Umsetzung von energieeffizienten Bauweisen zur Pflicht werden.
  2. Durch die Bauleitplanung kann auch die Lebensqualität gesteigert werden:
    Eine gut durchdachte Planung von Baugebieten unter Berücksichtigung des Naturschutzes kann auch zur Steigerung der Lebensqualität in der Umgebung beitragen. Hierzu können Grünflächen und Erholungsgebiete dienen, die für die Bewohner der neuen Siedlungen zur Verfügung stehen.
  1. Nicht vergessen werden darf auch der positive Effekt der Bauleitplanung auf eine nachhaltige Stadtentwicklung:
    Eine solche trägt dazu bei, dass auch kommende Generationen von einer intakten Natur, einer gesunden Umwelt und einer verbesserten, städtischen Infrastruktur profitieren können. Durch die Ausweisung von Baugebieten unter Berücksichtigung des Naturschutzes wird eine nachhaltige Stadtentwicklung ermöglicht und eine lebenswerte Umgebung für die Bewohner geschaffen.

Es bleibt somit festzuhalten, dass grundsätzlich gerade kein Widerspruch zwischen der Schaffung von Baugebieten in den Kommunen und dem Naturschutz bestehen muss.  Ganz im Gegenteil hat die geordnete Bauleitplanung einen positiven Effekt auf Menschen und Natur und bietet den Bewohnern neue Chancen.